Mittwoch, 12. Dezember 2012

Open Water Now

Da ist es also vollbracht. Wir haben den Open-Water-Dive-Kurs beendet und sind beide hin und weg von all dem Schönen, was uns in der Tiefe da so begegnet ist.
Unter Wasser war der Kurs auch kein Problem und die Übungen, wie 12 Meter unter der Oberfläche ohne Maske schwimmen (geht tatsächlich – die Sicht ist aber sehr trübe) oder Bleigurt ab- und wieder anlegen, konnten auch von geschickten Einhändern gut bewältigt werden. Nur über Wasser hatte ich dann doch meine Probleme, da wir im Reiseführer wohl nicht das Kleingedruckte gelesen haben, das besagt, dass auf Koh Tao im November der Monsun vorherrscht. Plötzlich waren die Wellen nicht mehr ganz so klein und mein Gleichgewichtsorgan nicht mehr ganz so glücklich. Nach meiner täglichen „Fischfütterung“ ging es dann trotz "Verbot" nicht mehr ohne Tablette und zu guter Letzt hatte ich schon fast akzeptiert, dass diese Art der Entleerung wohl bei mir zum Tauchen dazu gehört. Mittlerweile habe ich mich aber an die korrekte Dosis der gelben „Happy“-Pills (oder besser „Sleepy“-Pills) rangetastet und siehe da, alles ist noch viel toller als es eh schon war. Unter Wasser regnet es zum Glück nicht und so ließ sich trotz des Regenwetters viel Faszinierendes erblicken.


Nachdem Ingwer schon gegen die Höhenkrankheit geholfen hat, soll er jetzt auch die Seekrankheit bekämpfen

Alles paletti!



Großes Glück hatten wir außerdem mit unserem Tauchlehrer Jonathan, der für den praktischen Teil des Tauchscheins zuständig war. Wir haben einen Sack voll Vertrauen in seine Hände gelegt und durften uns Tag für Tag an seinem liebevollen Umgang mit uns und den Wassergeschöpfen erfreuen.



Kaiserfisch
Longfin-Bannerfisch
Giant Triggerfish




Diese friedliche, bezaubernde Unterwasserwelt lässt einen so oft staunen, dass man aufpassen muss, dass man nicht das Atmen und Alles um sich herum vergisst. Wenn man einmal in dieser phantastischen Welt drinnen ist, möchte man am liebsten gar nicht mehr raus, auch wenn die Haut so schrumpelig ist, als wär man eine Woche in der Badewanne gewesen. Die Farben und Geschöpfe sind unglaublich faszinierend. Wir hatten schon das Glück Rochen, Seeschlangen, Kugelfische, Barracuda-Schwärme, Muränen, Scorpions- und Steinfische zu sehen. Nur Haie waren uns noch nicht vergönnt. Nach Aussage unserer Divemaster ist die Anzahl der Haie in den letzten Jahren aber auch rapide gesunken. In einem Jahr werden insgesamt 100 Millionen Haie getötet, die meisten nur wegen der Flossen.

Blaupunktrochen
Muräne
Irgendwo im Bild hat sich ein Steinfisch versteckt.
Kugelfisch
Gelblippenseeschlange (10-20x giftiger als Königskobra, kann aber einen Menschen nicht beißen)
Cuttlefisch (Tintenfisch)...
Same same, but different (Camouflage)
noch ein Kugelfisch
Aber auch den scheinbar unspektakulären Meeresbewohner wie Seegurken, Nacktschnecken, Seesternen und den verschiedensten Korallen könnten wir stundenlang zuschauen, wenn sich nicht der Sauerstoff immer nach 45 Minuten dem Ende zuneigen würde und der Körper mit Stickstoff übersättigt wäre.

Nacktschnecke
Anemone
Seestern
Ananas-Seegurke

Trichterschwamm

Und das Highlight: Christmastreeworms - die Würmer leben in den Korallen, nur das Atemorgan lugt heraus, wird aber eingezogen, sobald sich irgendetwas annähert.

Nach ein paar Tauchgängen läuft Alles schon viel routinierter ab und der Fokus kann ganz und gar auf das maritime Leben gelegt werden. Immer nach dem Prinzip „Ich sehe was, was du nicht siehst“ sprudeln die Endorphine, wenn man als erster etwas Neues, Tolles oder Seltenes erblickt hat.







Künstliches Riff


Auf dieser Reise wird ständig weiter getoppt und es werden neue tolle (und kostspielige) Hobbies dazu gewonnen. Zum Glück sind wir in Südostasien recht flexibel, so dass jetzt nach und nach allerhand Inseln und Tauchreviere erkundet und noch tollere Tauchkurse angeschlossen werden können.

Anemonenfische

Um auch endlich Anemonenfische (echte Nemos :-) zu sehen, haben wir damit vor Koh Phi Phi angefangen. Unsere Divemaster waren glücklicherweise meist mit Unterwasserkamera ausgestattet, was zu diesem Video geführt hat.


Das Highlight unserer jungen Taucherkarriere erlebten wir dann vor Koh Rok. Hier war die Sichtweite super und mal abgesehen von dem reich gedeckten Korallenriff und deren Mitbewohnern, streifte doch tatsächlich eine sympathische Schildkröte unseren Unterwasserweg und begleitete uns (oder wir sie) für einige Minuten – es war überwältigend.

2 Kommentare:

  1. "Grab Shell Dude!"
    Da vergisst man glatt das miese Wetter bei uns zuhause. :D

    LG Isa & Björn

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  2. Hallo ihr beiden!
    Euch auch schöne Weihnachten und `nen guten Rutsch ins neue Jahr! (dieses Jahr seid ihr ja früher dran...)
    Viele Grüße,
    Steffen, Verena und Johanna

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